Wissenswertes zum
Forschungsdatenmanagement

VMware – ein Überblick über die neue Situation

Was Sie in diesem Artikel erfahren:

Wie die meisten in der IT-Welt wissen, haben die US-Konzerne Broadcom und Omnissa im Dezember 2023 VMware übernommen. Die seit vielen Jahren marktführende Virtualisierungsplattform wurde in die beiden Bereiche aufgeteilt, die auch schon zuvor weitestgehend getrennt agiert haben: Die Produkte im Bereich Data Center hat Broadcom in sein Portfolio integriert, den Bereich End-User-Computing hat die Investmentfirma KKR unter dem Namen Omnissa übernommen.

Mit den neuen Besitzern hat sich zwar wenig an den VMware-Produkten geändert, dennoch ist nicht alles gleichgeblieben – besonders die Übernahme seitens Broadcom ist mit großen Veränderungen im Lizenzmodell einhergegangen.

Nachfolgend fassen wir die wichtigsten Neuerungen zusammen, um einen Überblick über die aktuell etwas chaotisch erscheinenden Verhältnisse rund um VMware zu geben.

VMware by Broadcom

Nach einigen turbulenten Monaten seit der offiziellen Übernahme lassen sich nun endlich klare Aussagen zur neuen Situation rund um VMware im Data Center treffen. Das Lizenzmodell hat viele Veränderungen durchgemacht, über die wir gern aufklären möchten. Besonders schmerzlich für viele unserer Kunden ist der Wegfall der günstigen Academic-Lizenzen.

Beachten Sie auch unser Webinar indem wir folgende Themen besprechen:

– Was die Veränderungen der letzten Monate für VMware-Kunden bedeuten.
– Wie Strategien mit und ohne die neuen VMware-Suiten aussehen können.
– Was ein Hypervisor-Wechsel für Server-, Storage- und Management-Strukturen bedeutet.
– Welche Datensicherungs- und Monitoring-Tools mit Alternativen kompatibel sind.
– Ob Hersteller laufende Workloads und Softwareprodukte auf einer VMware-Alternative unterstützen.
– Welche Möglichkeiten die Cloud in diesem Kontext bietet.

➔ Webinar on Demand: Alternative Hypervisorlösungen


Die wichtigsten Veränderungen:

  • Es wird ab sofort nach CPU-Kernen lizenziert, dabei mindestens 16 Cores pro CPU. Bei Neuanschaffung für Hardware, auf der VMware laufen soll, ist es also empfehlenswert, auf so wenig CPUs wie möglich mit jeweils mindestens 16 Kernen zu setzen, um nicht für Lizenzen zu bezahlen, die nicht gebraucht werden.
  • Perpetual-Lizenzen sind nicht mehr verfügbar. Auch der Support dafür wird nicht mehr verlängert. Fortan sind nur noch Subscription-Lizenzen erhältlich mit ein-, drei- oder fünfjähriger Laufzeit. Mehrjährige Verträge sind zum aktuellen Stand (01.10.2024) noch schwierig zu realisieren.
  • Alle vorherigen Lizenzen werden nun in Lizenzbundles zusammengefasst. Folgende Lizenzbundles und Add-ons bilden das gesamte Produktportfolio von VMware by Broadcom:
  • VMware Essentials Plus Kit
  • VMware vSphere Standard
  • VMware vSphere Foundation
  • VMware Cloud Foundation

Omnissa – Neuerungen

Omnissa hat, wie oben erwähnt, den EUC-Teil der VMware-Produktgruppe übernommen. Am Lizenzmodell hat sich nicht viel verändert. Die wichtigste Änderung besteht darin, dass es auch hier keine Perpetual-Lizenzen mehr geben wird. Das gesamte Portfolio wurde auf ein Subscription-Modell umgestellt.

Das Produktportfolio von Omnissa enthält:

  • Horizon 8
  • Horizon Cloud Service
  • Workspace ONE Unified Endpoint Management
  • Workspace ONE Intelligence
  • Workspace ONE Mobile Threat Defense

Konsequenzen für unsere Kunden

Anfangs bestand in der IT-Welt sowohl vonseiten der Provider als auch der Kunden die große Sorge, dass VMware-Produkte fortan übermäßig teuer werden. Für viele Kunden, insbesondere im akademischen Umfeld, hat sich diese Sorge auch bewahrheitet – bei vSphere-Lizenzen ist der Sprung von akademischen Lizenzen zum neuen Lizenzmodell enorm. Viele Einrichtungen und Unternehmen müssen sich künftig überlegen, inwieweit sich ihre VMware-Umgebungen im Rechenzentrum reduzieren lassen, um Einsparungen zu ermöglichen.

Unsere Empfehlungen für die Beschaffung:

  • Achten Sie bei Neuanschaffungen darauf, dass keine CPUs mit weniger als 16 Kernen verwendet werden, um eine erzwungene Überlizenzierung zu vermeiden.
  • Fragen Sie Ihren Serviceprovider oder Partner, über den Sie VMware-Lizenzen beschaffen, ob er eine von Broadcom genehmigte Deal-Registrierung hält. Nur dieser Partner kann die besten Rabattkonditionen bekommen.
  • Know-how zu anderen Möglichkeiten (Proxmox, Nutanix etc.) aufbauen, um Abhängigkeiten zu reduzieren
  • Hardware beschaffen, die verschiedene Hypervisoren unterstützt (zum Beispiel Dell PowerFlex)

Unsere Erfahrungen mit Broadcom und Omnissa (Stand November 2024)

Um wie gewohnt transparent zu bleiben, möchten wir über unsere bisherigen Erfahrungen mit den beiden neuen Vertreibern von VMware-Produkten berichten. Beide Unternehmen haben sich mit dem Umstieg anfangs schwergetan, es wurden über einen langen Zeitraum keine Angebote herausgegeben. Inzwischen läuft der Betrieb aber wieder, mit unterschiedlichen Herangehensweisen.

Broadcom

Bei VMware waren wir es gewohnt, dass besonders bei Projekten mit größerem Umfang stets ein Ansprechpartner zur Verfügung stand, um bei der Ausarbeitung der Projekte und der Preisgestaltung zu unterstützen. Seit Broadcom ist es uns gegenüber recht still geworden. Ob dies ein vorübergehender Umstand ist oder ob es langfristig so bleiben wird, ist uns nicht bekannt. Erste Kontakte stehen uns inzwischen wieder zur Verfügung, allerdings ist die Unterstützung bei Projekten bislang nicht zufriedenstellend.

Dennoch lassen sich Projekte umsetzen. Das Lizenz- ist genauso wie das Rabattierungsmodell stark vereinfacht worden und in der Concat AG ist umfangreiches Expertenwissen auf dem Gebiet vorhanden, sodass die Einschränkungen gering ausfallen. Angebote werden von Broadcom zügig herausgegeben. Ob die Auslieferung bzw. der Abschluss des Vertrages seitens Broadcom dann auch durchgeführt wird, bleibt bislang noch ungewiss. Einige Aufträge werden zügig ausgeliefert, andere Bestellungen werden ohne Kommentar nicht bearbeitet, sodass der eine oder andere Kunde bereits seit Monaten auf seine bestellten Lizenzen wartet.

Die Kritikpunkte unsererseits (abgesehen natürlich von den Preissteigerungen) sind daher insbesondere, dass das Verhältnis unpersönlicher geworden ist und dass Aufträge teilweise nicht ausgeführt werden. Wir würden uns freuen, wenn sich das in Zukunft wieder ändern würde.

Omnissa

Omnissa ist für uns wesentlich zugänglicher. Für unsere Projekte stehen uns sowohl kaufmännische als auch technische Ansprechpartner zur Verfügung, die bei der Ausarbeitung von Projekten gern unterstützen. Das Design der Website ist übersichtlich und die Produktreihen sind klar strukturiert.

Es bestehen keine Kritikpunkte von unserer Seite aus – die Zusammenarbeit und die Abwicklung von Projekten läuft bislang sehr erfreulich, die Übernahme bewerten wir zum jetzigen Stand als erfolgreich.

Fazit

Bezüglich der Preise haben sich insbesondere im vSphere-Bereich die anfänglichen Befürchtungen bewahrheitet. Wir sehen das allerdings nicht nur negativ: Solange die Preise von Broadcom hoch bleiben, ist die Motivation der Konkurrenz, vergleichbare Produkte auf den Markt zu bringen, ebenfalls hoch. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Konkurrenz die Füße stillhält, solange der Marktführer enorme Margen fordert und dabei nachlässig bei der Kundenbetreuung ist.

Unseren Kunden hilft diese Denkweise für den Moment nicht weiter. Wir beraten gern und unterstützen dabei, die neuen Lizenzmodelle zu verstehen und möglichst effizient zu nutzen. Kommen Sie dafür jederzeit gern auf uns zu!

Für weitere Informationen:

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